Beilage 56/2010 zu den Wortprotokollen des Oö. Landtags

XXVII. Gesetzgebungsperiode

 

 

 

Initiativantrag

der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtages

betreffend eines Projekts zur weiteren Forcierung der dualen Ausbildung unter Bündelung der ausbildungsrelevanten Informationen für potenzielle Lehrbetriebe

 


Gemäß § 25 Abs. 6 der OÖ. LGO 2009 wird dieser Antrag als dringlich bezeichnet.

 

Der Oö. Landtag möge beschließen:

 

Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, eine Informationsoffensive zu ausbildungsrelevanten Themen wie Berufsausbildungsgesetz, integrative Lehrausbildung, Förderungen und Berufsausbildungsassistenz zu starten. Zielgruppe sollen vor allem jene Betriebe sein, die über einen Feststellungsbescheid verfügen, jedoch dennoch keine Lehrlinge ausbilden. Die Informationsoffensive könnte mithelfen, dringend notwendige Ausbildungsplätze zu schaffen.

 

 

Begründung

 

Die oberösterreichische Wirtschaft bildete per 31. Dezember 2009 28.009 Jugendliche im Rahmen des dualen Systems aus. Dies ist die zweithöchste Anzahl der letzten 19 Jahre, gegenüber dem Rekordjahr 2008 gibt es einen geringen Rückgang um 0,56% oder 157 Lehrlinge. Damit untermauert Oberösterreich mit 21% aller Lehrlinge im Bundesgebiet seine Stellung als "Lehrlingsbundesland Nummer 1" - der Bevölkerungsanteil Oberösterreichs im Bundesgebiet beträgt lediglich 16,86%.

 

Allein im Jahr 2009 wurden über 10.000 Lehrverträge neu angemeldet. Um diese hervorragende Position Oberösterreichs weiter zu stärken, gilt es das vorhandene Potenzial bestmöglich zu nutzen. In Oberösterreich gibt es laut einer Information der Wirtschaftskammer OÖ rund 3.500 Betriebe, die über einen Feststellungsbescheid verfügen, damit also Lehrlinge ausbilden könnten, dies derzeit aber aus unterschiedlichen Gründen nicht tun.

 

 

 

Ein möglicher Grund, keine Lehrlinge auszubilden kann ein Mangel an Informationen sein. Seitens des Bundes, abgewickelt durch die Wirtschaftskammer OÖ, gibt es für Betriebe beispielsweise derzeit eine Sonderförderung in Höhe von 2.000 Euro, wenn der Betrieb erstmals ausbildet oder wenn seit mindestens 3 Jahren nicht ausgebildet wurde, oder der Betrieb in einem neuen Lehrberuf ausbildet, der weniger als 50% mit den bisher im Betrieb angebotenen Lehrberufen verwandt ist. Den unterzeichneten Abgeordneten scheint daher ein ausreichendes Informationsmanagement - im Sinne einer Bündelung der ausbildungsrelevanten Informationen - ein wichtiger Faktor zu sein um den Jugendlichen neue und zusätzliche Ausbildungsplätze bieten zu können und um die für die Wirtschaft notwendigen zukünftigen Fachkräfte zu erhalten. Besonderer Wert ist daher auch auf die Einbindung der Regionalmanagement GmbH und der Placement Promotoren, sowie eine laufende Evaluierung und auf eine enge, abgestimmte Vernetzung von Land OÖ, Regionalmanagement OÖ, Wirtschaftskammer OÖ, AMS OÖ und dem Jugendservice zu legen.

 

 

Linz, am 26. Jänner 2010

 

(Anm.: ÖVP-Fraktion)

Stelzer, Gattringer, Bernhofer, Stanek, Manhal, Baier, Schwarzbauer, Pühringer

 

(Anm.: Fraktion der GRÜNEN)

Hirz, Schwarz

 

(Anm.: SPÖ-Fraktion)

Frais

 

(Anm.: FPÖ-Fraktion)

Steinkellner, Povysil, Klinger

 

 

 

 

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