Neukirchen a.d.V.
![]() | Gemeindewappen: Von Rot und Gold im Wellenschnitt geteilt; oben ein silbernes Hufeisen, überdeckt von schräggekreuzter, goldener Schöpfe und Malzschaufel; unten ein erhöhter, blauer Wellenbalken, darin eine silberne Forelle; im Schildfuß schwarze, unregelmäßige Wellen.
Gemeindefarben: Rot-Gelb detaillierte Beschreibung des Wappens Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinderat am 18. Februar 1978 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung vom 17. April 1978. |
Bürgermeister | seit |
---|---|
Streibl Anton | 01.01.1849 |
Starzinger Ferdinand | 01.01.1850 |
Stockinger Anton | 01.01.1858 |
Stögmüller Josef | 27.02.1861 |
Kienast Johann | 23.07.1864 |
Schaup Wilhelm Dr | 01.01.1866 |
Seiringer Anton | 07.11.1871 |
Kofler Georg | 18.03.1876 |
Streibl Anton | 10.03.1879 |
Bachler Johann | 15.03.1882 |
Legende
*1 | geschäftsführend / provisorisch |
*2 | erst provisorisch, dann gewählt |
*3 | gewählt, aber nicht angenommen |
00.00.0000 | Datum unbekannt |
01.01. | genaues Datum unbekannt |
(....) | Wiederwahl |
KZ Schlier Redl-Zipf
Ort: Zipf, OG Neukirchen an der Vöckla
Errichtung: 11.10.1943 als Außenkommando des KZ Mauthausen
Auflösung: 3.5.1945; Überstellung der Häftlinge nach KZ Ebensee
Höchststand an Häftlingen: 1.488
Opfer: mindestens 267
Zweck des Lagers: Stollenbau, Erzeugung von Raketentreibstoffen, Prüfung von Raketentriebwerken
Kurzgeschichte: Zur Herstellung des als Treibstoff für die Raketenwaffe V2 benötigten flüssigen Sauerstoffs sowie zur Prüfung von Raketentriebwerken wurden seit Herbst 1943 entsprechende Anlagen in Redl-Zipf errichtet; für dieses Vorhaben beschlagnahmte die Wehrmacht Teile der Brauerei Zipf. Bei Auf- und Ausbau der Anlagen setzte man auch KZ-Häftlinge ein. Am 11. Oktober 1943 wurde das KZ Schlier eingerichtet, der höchste Häftlingsstand betrug 1.488 Mann. Das Lager bestand bis 3. Mai 1945, unmittelbar vor dem Eintreffen der US-Truppen wurden die Häftlinge in das KZ Ebensee überstellt. Insgesamt meldete das KZ Schlier 267 Tote. Da man beim Bau der Anlagen Sicherheitsmaßnahmen weitgehend unterließ, kam es im Februar und August 1944 zu schweren Explosionen, denen insgesamt 37 Personen, fast ausschließlich zivile Techniker, zum Opfer fielen. Die Betriebsleitung behauptete Sabotage durch KZ-Häftlinge, mindestens ein Häftling wurde in der Folge hingerichtet. Ab 13. April 1945 befand sich in Schlier Redl-Zipf auch das vorher im KZ Sachsenhausen (Oranienburg bei Berlin) zur Fälschung von Banknoten herangezogene Kommando der "Aktion Bernhard", das hier aber nicht mehr zum Einsatz kam.
Quellen: OÖLA, jüd. Gräber; ferner Archiv der Ortsgemeinde Neukirchen an der Vöckla (hier Totenliste KZ Schlier Redl-Zipf in Kopie, Original bei Amicale Mauthausen, Paris); ferner Haftstättenverzeichnis, KZ Mauthausen, S. 184
Literatur: Maršálek, Mauthausen, S. 76; Hawle-Kriechbaum-Lehner, Täter und Opfer, S. 61ff.; Geschichte Neukirchen an der Vöckla, S. 51ff.; Burger, Unternehmen Bernhard, S. 191ff.
Gedenkstein KZ Schlier Redl-Zipf
Ort: Zipf, Pfarrhof Langwies, OG Neukirchen an der Vöckla
Betreuung des Kleindenkmals: Brauerei Zipf
Anreise: Individualverkehr: Frankenburger Landesstraße, ab Kreuzung Lichtenegger Gemeindestraße ca. 1 km Richtung Ortsmitte Redl, Pfarrkirche; öffentlicher Verkehr: Westbahn, Bahnhof Zipf, Fußmarsch ca. 1 km bis Brauerei Zipf, dort Richtung Redl ca. 500 m bis Pfarrkirche
Kurzgeschichte: Im Sommer 1980 übergab die französische Kameradschaft der Häftlinge des KZ Mauthausen der Gemeinde Neukirchen an der Vöckla eine Kopie des Totenbuchs des KZ Schlier mit dem Ersuchen, in Redl-Zipf ein Denkmal zu Ehren der Häftlinge dieses Lagers zu errichten. Nach reger Diskussion in der Gemeinde wurde im Jahre 1985 mit Unterstützung des Innenministeriums, der oö. Landesregierung sowie der heimischen KZ-Verbände das hiesige KZ-Denkmal errichtet.
Quelle: BM für Inneres, Archiv Abt. III/7, Aktenbestand 3552 (ganzer Bestand)
Literatur: Geschichte Neukirchen an der Vöckla, S. 51ff.
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