Edt b.Lambach
![]() | Gemeindewappen: In Grün über einem erniedrigten, silbernen Balken, darin zwei rote Scheiben mit je einem goldenen Tatzenkreuz, ein goldenes Windrad.
Gemeindefarben: Grün-Weiß-Rot detaillierte Beschreibung des Wappens Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinderat am 12. Juni 1980 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung vom 6. Oktober 1980. |
Bürgermeister | seit |
---|---|
Fuchsberger Simon | 01.01.1848 |
Bergmair Joseph | 01.01.1855 |
Kies Mathias | 10.03.1861 |
Klausmeir Matthias | 27.07.1864 |
Mühlleitner Matthias | 07.09.1867 |
Enzendorfer Johann | 21.07.1870 |
Schmitsberger Johann | 20.07.1879 |
Kies Josef | 03.07.1882 |
Zobl Georg Johann | 06.07.1885 |
Oberndorfer Josef | 03.07.1891 |
Legende
*1 | geschäftsführend / provisorisch |
*2 | erst provisorisch, dann gewählt |
*3 | gewählt, aber nicht angenommen |
00.00.0000 | Datum unbekannt |
01.01. | genaues Datum unbekannt |
(....) | Wiederwahl |
KZ Gunskirchen
Ort: Forst Hochholz, OG Edt bei Lambach
Errichtung: 27.12.1944 als Außenkommando des KZ Mauthausen (abweichend Marálek, 12.3.1945; wahrscheinlich wurden auch Häftlinge des Lagers Wels I für Aufbauarbeiten herangezogen)
Auflösung: 5.5.1945, Befreiung durch US-Truppen
Höchststand an Häftlingen: 12.000 bis 15.000
Opfer: mindestens etwa 2.500 (Dunkelziffer bis zu 5.000)
Zweck des Lagers: Sammellager, Auffanglager für jüdische Häftlinge
Kurzgeschichte: Ab Jahresende 1944 wurde im sogenannten Hochholz bei Edt von Häftlingen des KZ Mauthausen ein Sammellager errichtet, in welches während der letzten Kriegstage insbesondere jüdische Häftlinge getrieben wurden. Die meisten von ihnen waren im Raum Preßburg bis Südsteiermark beim Bau des sogenannten Südostwalls eingesetzt gewesen. Bei Annäherung der sowjetischen Truppen verbrachte man sie auf verschiedenen Wegen, zumeist in Fußmärschen, nach Mauthausen; von dort wurden sie zwischen Mitte und Ende April 1945 nach Gunskirchen getrieben. Andere Häftlinge waren nach der Auflösung des KZ Auschwitz (Jänner 1945) nach Mauthausen und von dort ebenfalls nach Gunskirchen überstellt worden. Binnen weniger Wochen erreichte der Häftlingsstand des Lagers Gunskirchen 12.000 bis 15.000 Personen, darunter viele Frauen und Kinder. Die Todesbilanz dieses Lagers ist nicht bekannt, sie dürfte bei mindestens 2.500 Opfern liegen, bis zu 5.000 Opfer sind möglich.
Quelle: Haftstättenverzeichnis, KZ Mauthausen, S. 176
Literatur: Marálek, Mauthausen, S. 73; Heimatbuch Gunskirchen, S. 133-141; Nagl, SPÖ Gunskirchen, S. 40 f.; Kammerstätter, Todesmarsch, S. 110 ff.
Gedenkstein KZ Gunskirchen
Ort: Saager Gemeindestraße, OG Edt bei Lambach
Betreuung des Kleindenkmals: Gemeinde Edt bei Lambach
Anreise: Individualverkehr: Bundesstraße B1 Wels Richtung Lambach bis Kreuzung B1 / Saager Gemeindestraße, 500 m in südlicher Richtung; öffentlicher Verkehr: Buslinie Wels-Lambach, Haltestelle Gunskirchen
Kurzgeschichte: Im Jahre 1997 errichteten Veteranen der US-Streitkräfte das etwa 500 m weiter an der Saager Gemeindestraße gelegene Kleindenkmal. Der Ort wurde gewählt, weil die US-Truppen seinerzeit von dieser Seite das Konzentrationslager erreicht hatten.
Quelle: oö. LR Pol 100.001, Faszikel Aufstellung Gedenkstein 71. US Infanterie Division in Edt (KZ Gunskirchen)
aufgelassene Massengräber
Ort: Forst Hochholz, OG Edt bei Lambach
Opfer: 1.227 unbekannte KZ-Häftlinge
Auflösung: 1978/79
Kurzgeschichte: Im KZ Gunskirchen zugrunde gegangene Opfer verscharrte man in nächster Nähe des Lagers im Wald. Die bei der Befreiung im Lager vorgefundenen Toten sowie die in den Tagen danach verstorbenen Opfer ließen die US-Truppen ebenfalls im nahegelegenen Wald beerdigen. Inmitten des Nutzwaldes konnte jedoch die Totenruhe nicht gewährleistet werden. So mussten etwa die bäuerlichen Grundeigentümer, denen man den seinerzeit von der SS beschlagnahmten Wald zurückgestellt hatte, Waldarbeiten durchführen. Dazu kam es bis in die Mitte der siebziger Jahre zu wenigstens zwei Waldbränden, ausgelöst durch Totenlichter. Außerdem wurden auch Fälle von Vandalismus sowie von Tierfraß berichtet. Augrund dieser Vorfälle sah sich in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre das BM für Inneres veranlasst, eine Übertragung der im Wald von Edt ruhenden Opfer in die KZ-Gedenkstätte Mauthausen zu betreiben; dieser Umbettung stimmten die Israelitischen Kultusgemeinden Wien und Budapest zu. In den Jahren 1978/79 wurden die Massengräber aufgelöst, insgesamt 1.227 Opfer in ein Gemeinschaftsgrab in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, ehemaliger Block 19, umgebettet.
Quellen: Kriegsgräber; ebenda, Abt. III/4, 7511, Kriegsgräberfürsorge OÖ, Edt bei Lambach, Gunskirchen (ganzer Faszikel)
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