Mauthausen

Wappen der Gemeinde MauthausenGemeindewappen: In Blau auf einem schwarzen, aus dem silbernen, gewellten Schildfuß mit blauen Wellenbändern ragenden Felsen ein silberner Schloßbau mit drei Ecktürmchen und friesbogenförmiger Krönung, schwarzen Fensteröffnungen, roten, schwarz bewimpelten Dächern und geschlossener, roter, eisenbeschlagener Ausfallspforte. Gemeindefarben: Rot-Weiß-Blau

Eine Wappenverleihung für Mauthausen ist nicht bekannt. - Das älteste, bekannte Marktsiegel mit der Umschrift marckt . mattavsn . 1510, Abdruck auf einem Zeugnis vom 25. Jänner 1574, zeigt im Wappen ein mit zwei Giebelkreuzen bestecktes Haus auf einem Dreiberg. - Das heute gebräuchliche Wappenbild ist erstmals nachweisbar im Siegel mit der Umschrift GEMAINES . MARCKHTS . MAVTHAVSEN . INSIGL, der Handwerksordnung für die Bäcker und Fleischhauer vom 7. Jänner 1601 anhangend. - In einem Typar mit der Umschrift KANZLEYSIGILL . DES . K : K : MARCKTS . MAUTHAVSEN erscheint in einer weiteren Abänderung ein zweitürmiger Torbau über gewelltem Wasser (Nachweis im Abdruck auf einem Aufnahmeschein vom 10. April 1824). - Genehmigung der vom Gemeinderat am 2. April 1979 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung vom 9. Juli 1979.

Das Wappenbild zeigt das im Jahre 1491 durch Lasla von Prag auf einer damals durch einen Wasserarm vom Ufer getrennten Felseninsel in der Donau errichtete Schloss Pragstein in seinem ursprünglichen Aussehen.

Bürgermeister seit 
Poschacher Anton28.07.1850
Angermayr Johann01.08.1864
Rzidky Johann02.08.1867
Heindl Leopold02.08.1870
(Heindl Leopold)20.09.1879
(Heindl Leopold)27.08.1894
(Heindl Leopold)11.10.1906
Perger Franz01.01.1909
Mosgöller Johann11.06.1919
Mayr Michael01.01.1924
Zeilen 1 bis 10 von 22

Legende

*1geschäftsführend / provisorisch
*2erst provisorisch, dann gewählt
*3gewählt, aber nicht angenommen
00.00.0000Datum unbekannt
01.01.genaues Datum unbekannt
(....)Wiederwahl
Bürgermeister seit 
Kühhas Georg28.07.1850
Peterseil Andreas01.01.1858
Ramer Mathias (Rammer)03.03.1861
(Ramer Mathias)16.08.1870
(Ramer Mathias)20.09.1879
Zuschratter Johann22.08.1894
Gassner Johann17.09.1900
(Gassner Johann)01.01.1913
Schauer Franz03.07.1919
Zeilen: 9

Legende

*1geschäftsführend / provisorisch
*2erst provisorisch, dann gewählt
*3gewählt, aber nicht angenommen
00.00.0000Datum unbekannt
01.01.genaues Datum unbekannt
(....)Wiederwahl
Name Gründung 
V Werkmeister u. Industriebeamte Mauthausen01.01.1902
Zeilen: 1
Name Gründung 
Vb christl. Bau- u. Steinarb. Ö (OGr) Mauthausen28.08.1909
Vb Steinarb. Ö (OGr) Mauthausen (2)03.11.1908
Arb.heim Mauthausen30.12.1907
Vb Steinarb. Ö (OGr) Mauthausen (1)02.04.1899
Arb.bildungsV Mauthausen28.08.1872
Zeilen: 5
Name Gründung 
FF Haid20.03.1892
FF Mauthausen06.08.1873
Zeilen: 2
Name Gründung 
VerschönerungsV Mauthausen02.03.1880
Zeilen: 1
Name Gründung 
Gewerkschaft Arb.bund (OGr) Mauthausen16.07.1904
Zeilen: 1
Name Gründung 
Losges. Glück auf Mauthausen08.01.1907
Losges. Mauthausen01.01.1887
Zeilen: 2
Name Gründung 
Kath. SchV Ö (PfGr) Mauthausen08.09.1906
Zeilen: 1
Name Gründung 
Dt. Heimat (OGr) Mauthausen08.02.1911
Zeilen: 1
Name Gründung 
PferdeversicherungsV Landwirte Bez. Mauthausen01.01.1898
Zeilen: 1
Name Gründung 
LehrerV OÖ (ZwV) Mauthausen01.01.1885
LehrerV OÖ (ZwV) Mauthausen-Pregarten01.01.1885
Zeilen: 2
Name Gründung 
MilitärveteranenV Mauthausen27.05.1875
Zeilen: 1
Name Gründung 
Polit. VolksV Mauthausen
Bund dt.Öer Ostmark (OGr) Mauthausen24.04.1909
Südmark (OGr) Mauthausen15.10.1903
Zeilen: 3
Name Gründung 
Freie Schule (OGr) Mauthausen07.08.1907
Dt. SchV (OGr) Mauthausen21.01.1883
Zeilen: 2
Name Gründung 
TurnV Mauthausen16.08.1907
Zeilen: 1
Name Gründung 
Arb.krkUV allg. Mauthausen
KrK Arb.bildungsV Mauthausen18.10.1872
Zeilen: 2
Mauthausen


KZ Mauthausen, Stammlager (Lager I, II, III, Kranken- auch Russenlager genannt), siehe Beitragsteil


KZ Mauthausen, Lager Donauschiff

Ort: MG Mauthausen, Donaulände
Errichtung: 28.4.1945
Auflösung: 5.5.1945; Befreiung durch US-Truppen
Höchststand an Häftlingen: 736
Opfer: Anzahl unbekannt
Zweck des Lagers: Auffanglager für sowjetische invalide Kriegsgefangene
Literatur: Marsálek, Mauthausen, S. 80


KZ Mauthausen, Zeltlager

Ort: MG Mauthausen, Ortsteil Marbach (nahe Stammlager Mauthausen)
Errichtung: Herbst 1944
Auflösung: 8.4.1945 (Überstellung der Häftlinge nach KZ Gunskirchen ?)
Höchststand an Häftlingen: etwa 10.000
Opfer: Anzahl unbekannt
Zweck des Lagers: Auffanglager für sogenannte Evakuierungstransporte aus aufgelösten Konzentrationslagern sowie ungarischer Juden
Literatur: Marsálek, Mauthausen, S. 80; Heimatbuch Mauthausen, S. 53 ff.; SPÖ Mauthausen, Der harte Weg, S. 146 ff.


KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Ort: Erinnerungsstraße 1, MG Mauthausen
Art der Gedenkstätte: Nationale KZ-Gedenkstätte der Republik Österreich
Leitung, Verwaltung, Archiv der Gedenkstätte: Leitung und Archiv: Bundesministerium für Inneres, Abt. III/12, Herrengasse 7, A-1014 Wien (Tel. ++43 1 53126-0); KZ-Gedenkstätte Mauthausen: Erinnerungsstraße 1, A-4310 Mauthausen (Tel. ++43 7238 2269-1; Fax ++43 7238 4889)
Öffnungszeiten: Die KZ-Gedenkstätte ist täglich geöffnet, in den Monaten Februar/März sowie Oktober/November/Dezember von 8.00 - 16.00 Uhr, in den Monaten April bis September von 8.00 - 18.00 Uhr; letzter Einlass jeweils eine Stunde vor Ende der Besuchszeit; Wintersperre von 16. Dezember bis 31. Jänner
Eintritt: Der Eintritt ist frei für Opfer der NS-Gewaltherrschaft, für deren Angehörige, für Personen, die des Totengedenkens wegen die Gedenkstätte aufsuchen, für Schulgruppen in Begleitung ihrer Lehrpersonen und für Teilnehmer an Kundgebungen sowie für Kinder unter 6 Jahren; von Einzelbesuchern wird eine Eintrittsgebühr in Höhe von derzeit Eur 1,80 erhoben (Ermäßigungen für Schüler, Studenten, Senioren, Präsenz- und Zivildiener sowie für Gruppen).
Führungen: Unentgeltliche Führungen durch die KZ-Gedenkstätte werden für Schülergruppen angeboten (telefonische Anmeldung erwünscht); Führungen für sonstige angemeldete Besuchergruppen werden gegen eine Gebühr von derzeit Eur 36,50 angeboten (zuzüglich Eintrittsgebühr); an Samstagen, Sonn- und Feiertagen werden ab 14.00 Uhr Führungen gegen eine Gebühr von Eur 0,75 / Person angeboten (zuzüglich Eintrittsgebühr).
Termine: Befreiungsfeier jeweils am 2. Wochenende im Mai
Anreise: Individualverkehr: Aus Richtung Wien: Autobahn A1, Ausfahrt St. Valentin, Richtung Mauthausen bis Mauthausen Donauufer Bundesstraße B3, Richtung Linz bis Ausfahrt Mauthausen Ortsteil Ufer, bis Kreuzung Linzer Landesstraße, dort Richtung Langenstein/St. Georgen an der Gusen bis Wiener Graben, ca. 1 km bis KZ-Gedenkstätte; aus Richtung Linz: Autobahn A7 bis Ausfahrt Freistädter Straße B3, ab dort Richtung Perg bis Mauthausen Ausfahrt Ortsteil Ufer, weiter wie oben (Beschilderung beachten)
Öffentlicher Verkehr: Westbahn bis St. Valentin, Donauuferbahn bis Bahnhof Mauthausen, von dort 5 km Fußmarsch (durch Mauthausen bis Ortsteil Ufer, ab dort Beschilderung folgen); Buslinie Linz - Perg, Haltestelle Mauthausen/Ufer, Fußmarsch ca. 20 min Wiener Graben bis Steinbruch KZ-Gedenkstätte, dort Aufstieg über Todesstiege zur KZ-Gedenkstätte


Friedhöfe KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Ort: KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Art der Gedenkstätte: 4 Gemeinschaftsgräber
Opfer: etwa 14.300 Opfer der KZ Mauthausen, Gusen, Gunskirchen sowie verschiedener Todesmärsche
Grabstätten: Gemeinschaftsgrab ehemaliges Lager II (2.804 Opfer), Gemeinschaftsgrab Quarantänehof (10.085), jüdischer Friedhof Block 19 (1.227), Denkmal der früheren UdSSR/Rückseite (etwa 150)
Quellen: Allgemein: Kriegsgräber; zum Gräberfeld ehemaliges Lager II: BM für Inneres, Archiv Abt. III/7, Sammelakte BM für Inneres, Zl. 59.645-9/55, 20.4.55, BM für Inneres, 158.771-9/56, 16.10.56, BM für Inneres, 121.654-9/61, 4.10.61, BM für Inneres, 114.646-9/61, 13.7.61; zu Gräberfeld ehemaliger Quarantänehof: BM für Inneres, 118.289-9/64, 18.9.64, Amt oö LR, 20.5.68, an BM für Inneres, Abt. 33; zu jüdischem Friedhof ehemaliger Block 19: BM für Inneres, Abt. III/4, 7511, Kriegsgräberfürsorge OÖ, Edt bei Lambach, Gunskirchen (ganzer Faszikel); zur Geschichte des Gemeinschaftsgrabes beim Denkmal der ehemaligen UdSSR wurden bisher noch keine Akten aufgefunden.


Ortsfriedhof Mauthausen, aufgelöstes Gemeinschaftsgrab

Ort: Friedhof MG Mauthausen
Opfer: 5 Häftlinge des KZ Mauthausen
Auflösung: 1964/1968, Umbettung nach KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Quarantänehof
Quellen: Archiv BM für Inneres, Abt. III/4, 122.325-9/64: Exhumierungen von Kriegstoten zum Zwecke der Identifizierung und Zusammenbettung von Kriegstoten; ebenda, Einbettungsprotokolle Umbettung aus Ortsfriedhof Mauthausen


Soldatenfriedhof Mauthausen, Gemeinschaftsgrab

Ort: MG Mauthausen
Art, Lage der Gedenkstätte: Gräberfeld, Soldatenfriedhof
Betreuung der Gedenkstätte: Österreichisches Schwarzes Kreuz
Opfer: ca. 2.000 KZ-Häftlinge
Anreise: Individualverkehr: Aus Richtung Wien: Autobahn A1, Ausfahrt St. Valentin, Richtung Mauthausen bis Mauthausen Donauufer Bundesstraße B3, Richtung Perg ca. 1,8 km bis Kreuzung Machlandstraße, dort links ca. 600 m bis Oberhaiderstraße, rechts abbiegen in Prof. Gerstmayrstraße, ca. 300 m bis Friedhof; aus Richtung Linz: Autobahn A7 bis Ausfahrt Freistädter Straße B3, ab dort Richtung Perg bis Mauthausen, weiter wie oben
Öffentlicher Verkehr: Westbahn bis St. Valentin, Donauuferbahn bis Bahnhof Mauthausen, von dort ca. 2 km Fußmarsch wie oben (Beschilderung folgen); Buslinie Linz - Perg, Haltestelle Mauthausen, Fußmarsch wie oben

Kurzgeschichte: Während des Ersten Weltkriegs bestand am östlichen Ortsrand von Mauthausen ein großes Kriegsgefangenenlager; die hier verstorbenen Soldaten wurden nahe dem Lager auf einem dafür angelegten Friedhof beigesetzt. Seit Sommer 1944 trafen in rascher Folge große Sammeltransporte von KZ-Häftlingen in Mauthausen ein, die häufig viele tausend Personen zählten, darunter auch bereits zahlreiche Tote. Handelte es sich um Transporte, die auf dem Bahnhof Mauthausen ausgeladen wurden, so ließ man die Opfer meist sogleich auf dem nahen Soldatenfriedhof vergraben. In den späten fünfziger Jahren wurden dann auch seinerzeit nach der Befreiung verstorbene, auf dem KZ-Friedhof Gusen beigesetzte Häftlinge italienischer Nationalität auf den Soldatenfriedhof umgebettet. Insgesamt dürfte die Zahl der dort liegenden KZ-Opfer rund 2.000 Personen erreichen.

Quellen: Archiv BM für Inneres, Abt. III/4, 59.328-9/58, 23.4.58, Überführung sterblicher Überreste ital. Kriegstoter; ebenda, Kriegsgräber; ferner Archiv ÖSKOÖ, Ordner Friedhöfe Perg, Aufstellung ÖSKOÖ, Soldatenfriedhof Mauthausen


aufgelöstes Massengrab nahe Schloss Marbach

Ort: Massengrab auf offener Flur nahe Schloss Marbach, MG Mauthausen
Opfer: etwa 10.000 unbekannte Opfer des KZ Mauthausen, vergraben zwischen Herbst 1944 und Befreiung am 5. Mai 1945
Auflösung: seit Mitte der sechziger Jahre bis 1968 Übertragung in die KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Quarantänehof
Quelle: BM für Inneres, Archiv Abt. III/7, Sammelakte BM für Inneres, Zl. 118.289-9/64, 18.9.64, Amt oö LR, 20.5.68, an BM für Inneres, Abt. 33