Katsdorf

Wappen der Gemeinde KatsdorfGemeindewappen: Schräglinks geteilt; oben in Rot ein silbernes Patriarchenkreuz mit Kugelenden; unten in Silber der grüne Blütenkopf einer Weberkarde. Gemeindefarben: Rot-Weiß-Grün

Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinderat am 3. Juli 1973 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung vom 27. August 1973.

Das Doppelkreuz erinnert an die im Jahre 1116 erfolgte Weihe der Pfarrkirche von "Chaeczl(e)nstorf" durch Bischof Ulrich I. von Passau; Rot-Weiß sind die Farben des Stiftes St. Florian, dem die Pfarre Katsdorf noch heute zugehört. - Das zweite Wappenmotiv erinnert an den seinerzeit in dieser Gegend des unteren Mühlviertels betriebenen Anbau der Weberkarde (dipsacus fullonum) als lukrativen Erwerbszweig der bäuerlichen Bewohner. Die an den Spitzen mit festen, häkchenförmig gebogenen Deckblättchen versehenen Blütenköpfe der zur botanischen Ordnung der Aggregaten zählenden Kulturpflanze dienten zum mechanischen Aufrauhen bestimmter Wollstoffe. - Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz

Bürgermeister seit 
Hammer Hans01.01.1942
Dollentz Josef25.11.1945
Peheim Franz01.01.1947
Amerstorfer Leopold Ing23.10.1955
Furtlehner Franz01.01.1964
Scheuchenegger Sebastian01.01.1975
Nesser Josef01.01.1977
Wöckinger Hubert06.10.1985
Lehner Ernst05.10.1997
(Lehner Ernst)27.09.2015
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Legende

*1geschäftsführend / provisorisch
*2erst provisorisch, dann gewählt
*3gewählt, aber nicht angenommen
00.00.0000Datum unbekannt
01.01.genaues Datum unbekannt
(....)Wiederwahl
Bürgermeister seit 
Gusenbauer Johann28.07.1850
Strasser Florian03.03.1861
Derndl Johann (Derntl)01.09.1870
Bernhard Josef20.01.1879
Grubbauer Johann30.10.1882
Gusenbauer Michael04.09.1894
Peheim Johann01.09.1900
Ramer Franz13.02.1909
Gusenbauer Michael01.01.1912
Reisinger Ferdinand08.07.1919
Zeilen: 10

Legende

*1geschäftsführend / provisorisch
*2erst provisorisch, dann gewählt
*3gewählt, aber nicht angenommen
00.00.0000Datum unbekannt
01.01.genaues Datum unbekannt
(....)Wiederwahl
Name Gründung 
Kath. Arb.V Katsdorf Ugb.02.01.1909
Zeilen: 1
Name Gründung 
FF Lungitz12.02.1913
FF Ruhstetten01.01.1905
FF Katsdorf17.12.1893
Zeilen: 3
Name Gründung 
Losges. Katsdorf I01.01.1889
Zeilen: 1
Name Gründung 
KirchturmbauV Katsdorf15.02.1908
Zeilen: 1
Katsdorf


KZ Gusen III

Ort: Bahnhof Lungitz, OG Katsdorf
Errichtung: Baubeginn der Großbäckerei Lungitz im Sommer 1943, Errichtung des KZ Gusen III als Unterkommando des KZ Gusen 23.5.1944 (nach Haftstättenverzeichnis; abweichend Marsálek, 16.12.1944)
Auflösung: 5.5.1945; Befreiung durch US-Truppen
Höchststand an Häftlingen: 274
Opfer: Anzahl unbekannt
Zweck des Lagers: Ziegelwerk, Großbäckerei

Kurzgeschichte: Im Jänner 1942 wurde ein unmittelbar beim Bahnhof Lungitz der Summerauerbahn gelegenes Ziegelwerk eingestellt, die dortigen Objekte dienten in der Folge als Zwischenlager für Materialien, welche für die Flugzeugfertigung im KZ Gusen II benötigt wurden. Schon im Sommer 1943 begann man mit dem Bau einer Großbäckerei für den Bedarf der KZ Gusen I/II, das KZ Gusen III wurde hingegen erst im Dezember 1944 (abweichend Haftstättenverzeichnis, s.o.) errichtet. Teile der Großbäckerei gingen noch kurz vor Kriegsende in Betrieb.

Quelle: Haftstättenverzeichnis, KZ Mauthausen, S. 177
Literatur: Marsálek, Mauthausen, S. 74; Heimatverein Katsdorf, Nebenlager KZ Gusen III; Leo Reichl, Das KZ-Lager Gusen III, in: OÖ. Heimatblätter 54 (2000) S. 157-184


Gemeinschaftsgräber

Ort: Friedhof Katsdorf
Art, Lage der Grabstätte: 2 Reihengräber mit Kleindenkmälern; Pfarrfriedhof
Betreuung der Grabstätte: Österreichisches Schwarzes Kreuz
Opfer: 44 (47?) Häftlinge, nach der Befreiung des KZ Mauthausen in Katsdorf und Umgebung gepflegt und dort verstorben
Anreise: Individualverkehr: Autobahn A7, Ausfahrt Treffling, Mühlviertler Straße B310 bis Kreuzung mit Katsdorfer Landesstraße, ab dort ca. 8 km bis Ortsmitte Katsdorf (Friedhof hinter Pfarrkirche); öffentlicher Verkehr: Buslinie Linz - Katsdorf, Endhaltestelle Katsdorf; Bahn: Summerauerbahn, Haltestelle Katsdorf, Fußmarsch ca. 2 km bis Ortsmitte Katsdorf
Quellen: OÖLA, Bestand ZVM/Präsidium, Schachtel 4, Faszikel 967/55, ÖSKOÖ, 20.9.1946, an ZVM, Bericht über Besichtigungen Gräber KZ-Opfer/Kriegsopfer in Mühlviertel; Bestand ÖSKOÖ, Schachtel Gem/Ges/Sch Kr. Ges 1946-1949, Faszikel 1948, Umschlag 3/48, Gemeinde Katsdorf, 3.5.1948, an BH Perg, Umbettungen von KZ-Opfern; ebenda, Identifizierung; ebenda, Namenlisten; fener Archiv BM für Inneres, Abt. III/4, 122.325-9/64: Exhumierungen von Kriegstoten zum Zwecke der Identifizierung und Zusammenbettung von Kriegstoten; ebenda, Kriegsgräber; ferner ÖSK Friedhöfe, ÖSKOÖ, 20.9.1968, an Gemeinde Katsdorf: Umbettung 4 KZ-Häftlinge nach KZ-Friedhof Mauthausen (beim Akt Lageplan Friedhof Katsdorf, dort 16 KZ-Opfer röm.-kath., 7 andere christliche Konfessionen, 21 (24?) Juden)


aufgelöstes Massengrab

Art, Lage der Grabstätte: aufgelöstes Massengrab auf offener Flur nahe Bahnhof Lungitz, OG Katsdorf
Opfer: 4 Häftlinge des KZ Mauthausen (?)
Auflösung: 1964, Umbettung nach KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Quarantänehof
Quellen: Archiv BM für Inneres, Abt. III/4, 122.325-9/64: Exhumierungen von Kriegstoten zum Zwecke der Identifizierung und Zusammenbettung von Kriegstoten; ebenda, Einbettungsprotokolle Umbettungen aus Katsdorf


Gedenkstätte KZ Gusen III

Ort: Bahnhof Lungitz, OG Katsdorf
Art des Denkmals: Gedenkstein
Betreuung des Gedenksteins: Heimatverein Katsdorf, p. A. Leo Reichl, Lungitz; Internetadresse: http://webland.lion.cc/ooe/240064/
Anreise: Individualverkehr: Perger Bundesstraße B3, in St. Georgen an der Gusen abzweigen auf Gusental Landesstraße, ca. 5 km bis Ortseinfahrt Lungitz, dort Beschilderung folgend Zufahrt auf Güterweg rechts (südseitig Bahntrasse, unmittelbar nach Bahnviadukt); öffentlicher Verkehr: Summerauerbahn ab Linz bis Bahnhof Lungitz, 200 m in südlicher Richtung auf Südseite Bahntrasse

Kurzgeschichte des Gedenksteins: Der Heimatverein Lungitz regte 1999 an, am Ort des ehemaligen KZ Lungitz einen Gedenkstein zu errichten. Dieses Vorhaben wurde mit Hilfe der Gemeinde Katsdorf, des Landes Oberösterreich, des BM für Inneres, der Österreichischen Bundesbahnen sowie der Heimatvereine St. Georgen an der Gusen und Katsdorf im Frühjahr 2000 verwirklicht.

Quellen: Privatarchiv Heimatverein Katsdorf und Umgebung