Alkoven

Wappen der Gemeinde AlkovenGemeindewappen: Von Rot und Blau durch einen silbernen Wellenpfahl gespalten; überdeckt von einem silbernen Morgenstern und einer silbernen Hellebarde mit goldenen, schräggekreuzten Stielen. Gemeindefarben: Rot-Weiß-Blau

Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinderat am 29. November 1969 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung vom 4. Mai 1970.

Der durch einen - im Gegensatz zum Gemeindewappen schrägen - Wellenbalken geteilte rot-blaue Schild ist das Geschlechterwappen der Aspan von Lichtenhaag, die über drei Jahrhunderte von 1323 bis 1639 im Besitz des Schlosses Hartheim waren. Jakob, 1595 vom Kaiser in den Freiherrenstand erhoben, errichtete die heutige wuchtige Schlossanlage mit vierseitigem Arkadenhof. - Hellebarde und Morgenstern (= Streitkolben) nehmen Bezug auf die erbitterte Schlacht im Emlinger Holz, in der am 9. November 1626 die obderennsischen Bauern von den bayerischen und kaiserlichen Soldaten unter Pappenheim und Löbl vernichtend geschlagen wurden. - Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz

Bürgermeister seit 
Huemer Johann01.01.1855
Ritzberger Johann01.01.1858
Hamedinger Michaell24.02.1861
Obermayr Josef07.08.1864
Heitzinger Georg01.01.1868
Münnichmayr Franz (Minic..)01.01.1872
Brückl Peter01.01.1876
Humer Franz25.07.1879
Aumayr Johann12.07.1888
Wimmer Johann16.09.1891
Zeilen 1 bis 10 von 28

Legende

*1geschäftsführend / provisorisch
*2erst provisorisch, dann gewählt
*3gewählt, aber nicht angenommen
00.00.0000Datum unbekannt
01.01.genaues Datum unbekannt
(....)Wiederwahl
Name Gründung 
Kath. nicht polit. Arb.V Alkoven Ugb.04.10.1906
Zeilen: 1
Name Gründung 
FF Polsing10.02.1910
FF Alkoven04.01.1883
Zeilen: 2
Name Gründung 
MilitärveteranenV Alkoven17.04.1882
Zeilen: 1
Name Gründung 
ZentralV Bienenzucht Ö (ZWV) Alkoven28.06.1902
Zeilen: 1
Name Gründung 
Dt. SchV (OGr) Alkoven05.04.1911
Zeilen: 1
Name Gründung 
BrandV Puchham (Radmayer'scher FeuerV)01.01.1800
Zeilen: 1
Alkoven


Schloss Hartheim

Ort: Schloss Hartheim, Schloßstraße 1, OG Alkoven
Errichtung: Frühjahr 1940
Auflösung: Ende 1944
Zweck der Einrichtung: Tötung erwachsener Behinderter im Rahmen der sogenannten Erwachseneneuthanasie (Aktion "T4" bis Sommer 1941); dann Tötung von Häftlingen der KZ Dachau und Mauthausen (Aktion "14f13" bis Herbst 1944)
Opfer: etwa 30.000
Gedenkstätte: wegen Umgestaltung derzeit nicht zugänglich; Wiedereröffnung im Frühjahr 2003
Anreise: Eferdinger Bundesstraße B 129 bis Alkoven, dort bei Lagerhaus abbiegen Richtung Süden (überqueren der Lokalbahn), Schloßstraße ca. 0,5 km bis Schloss Hartheim

Kurzgeschichte: Schloss Hartheim wurde 1898 vom Fürsten Starhemberg dem Oberösterreichischen Landes-Wohltätigkeitsverein als Pflegestätte für schwerstbehinderte Menschen geschenkt. Der Verein wurde 1939 zugunsten des Gaues Oberdonau enteignet, die Pfleglinge abgesiedelt und das Schloss umgebaut. Im Frühjahr 1940 begann im Rahmen der Aktion T4 die Tötung Behinderter, der bis zum Sommer 1941 mehr als 18.000 Menschen zum Opfer fielen. Später wurden in Hartheim im Rahmen der Aktion 14f13 bis Ende 1944 KZ-Häftlinge ermordet, darunter mindestens 4.841 aus Mauthausen und 3.225 aus Dachau. Zum Jahreswechsel 1944/45 wurde das Schloss durch Häftlinge des KZ Mauthausen in seinen ursprünglichen Zustand zurückgebaut und Anfang 1945 wieder als Gauhilfsschule genutzt.
Die Anstalten zur Tötung Behinderter im Rahmen der Aktion T4 waren nicht Teil des Systems der Konzentrationslager. Die hier eingesetzten SS-Angehörigen unterstanden der "Gemeinnützigen Stiftung für Anstaltspflege" sowie dem Reichsstatthalter des Reichsgaues Oberdonau; während der Aktion 14f13 war ein Teil der SS-Angehörigen der Kommandantur des KZ Mauthausen unterstellt.

Quellen: siehe ###
Literatur: Golker, Häuserchronik Alkoven, S. 196; Franz Rieger, Schattenschweigen oder Hartheim (Graz 1985); Walter Kohl, Die Pyramiden von Hartheim. "Euthanasie" in Oberösterreich 1940 bis 1945 (Grünbach 1997)