Ried i.I.


Erste Verleihung des Wappens an "vnsern Marckt Riede" am 5. Mai 1435 durch Herzog Heinrich IV. von Bayern: Ein schräg geteilter Schild, oben weiß-blau gerautet, unten in Gold ein schwarzer Bundschuh mit drei goldenen Schnallen und roten Riemen. - Auf dem Kupferstich des Marktes Ried von Michael Wening (um 1710) taucht erstmals ein schräggeteiltes Wappen, oben mit einem drei Blätter zeigenden Ast, unten mit dem Bundschuh, auf. Diese Wappenform wurde offiziell nie verliehen, weshalb sie in der Folge auch nur in Grafiken und Malereien, jedoch in keinem Siegel aufscheint. Das ursprüngliche Wappen mit Rauten und Bundschuh ist noch im Siegelabdruck mit der Umschrift SIGILLVM . DES . MARCKHTS . ZV . RIET auf einem Akt vom 24. Oktober 1777 zu belegen. - Nach der Erwerbung des Innviertels durch Österreich wurden, der veränderten Staatszugehörigkeit Rechnung tragend, die bayerischen Rauten im oberen Feld durch fünf (weiß-rote) Pfähle ersetzt, während aus der schräglinken Teilungslinie nunmehr drei Blätter in das untere Feld wachsen; erstmals nachweisbar im Siegel mit der Umschrift SIGILLVM . DES . KK . MARCKT . ZV . RIEDT, Abdruck auf einem Extrakt vom 14. November 1781. - Im Stempelabdruck mit der Umschrift MAGISTRAT D.K.K.L.F.MARKTES. RIED auf einem Aktenstück vom 29. August 1842 erscheint der österreichische gekrönte Doppeladler, dessen Brustschild das Marktwappen enthält.


Anschließend an die Stadterhebung durch Kaiser Franz Joseph I. im Jahre 1857 beschloss der Rieder Gemeindeausschuss in seiner Sitzung vom 27.&nbsp;Mai 1858, um eine neues (vermehrtes) Wappen anzusuchen, dessen Führung schließlich in der mit Erlaß des k.k. Ministeriums des Innern, Zl.&nbsp;31425/1936 vom 16. März 1859 ausgestellten Stadterhebungsurkunde bestätigt wurde. - Die Gemeindefarben werden ohne nachweisbare Genehmigung geführt.</p><p>Der Doppeladler im oberen Feld des Stadtwappens sollte die &quot;Loyalität&quot; der Rieder Bevölkerung zu Österreich nach der 1779 bzw. 1816 erfolgten Ein- bzw. Rückgliederung des Innviertels betonen; die &quot;Wittelsbachische Wecken&quot; genannten, weiß-blauen Rauten erinnern an die ehemalige Zugehörigkeit von Ried zum Herzogtum, seit 1806 Königreich Bayern. - Die Aufnahme des in der Verleihungsurkunde vom Jahre 1435 beschriebenen &quot;Swartzen puntschuch mit dreyn gelben ryncken (Ringen) vnd mit dreyn rotten rymen dadurch&quot; ins Marktwappen erklärt nachträglich die 1519 im Volksbuch von Kaiser Friedrich I. Barbarossa von Andreas Pernöder &quot;wahrhaftige History&quot; genannte, lokalpatriotische Sage von der Gründung Rieds durch den Müllerssohn Dietmar, dem in späterer Folge auch das einen Ast mit grünen Blättern zeigende Familienwappen der Anhanger zugeschrieben wurde.