Ebensee
Gemeindewappen: In Blau eine goldene, eingebogene Spitze; darin auf grünem Boden ein grüner Nadelbaum, dahinter eine blau-silberne, gewellte Wasserfläche und ein grauer, felsiger Berg. In den Oberwinkeln rechts drei silberne, eins zu zwei gestellte Salzstöcke, links eine goldene, aufrechte Spitzhacke. Übergelegter roter Balken, darin aus den Schildrändern wachsende, mit schwarzen Ärmeln und goldenen Manschetten bekleidete Treuhände.
Gemeindefarben: Grün-Weiß-Rot detaillierte Beschreibung des Wappens Verleihung des Marktwappens durch Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung vom 25. April 1929. - Das Wappen wurde faktisch - allerdings unrechtmäßig - seit dem Jahre 1919 von der Ortsgemeinde in einer Stampiglie mit der Umschrift GEMEINDEVORSTEHUNG EBENSEE verwendet. Auch die 1920 von der Gemeinde Ebensee ausgegebenen Notgeldscheine zu 10, 20 und 50 Heller zeigen bereits dieses Wappen. - Die seit den fünfziger Jahren verwendeten Gemeindestempel zeigen das Wappen entgegen dem bindenden Verleihungstext ohne den Balken mit den ineinander gelegten Händen! Bereits bei der Vorlage des Wappen-Entwurfes zur Erlangung der Verleihung wurde sowohl vom Oö. Landesarchiv wie von der Gratialregistratur des Bundeskanzleramtes eine Vereinfachung des Wappens - ohne Erfolg - empfohlen. - Genehmigung der vom Gemeinderat am 13. April 1971 festgelegten Gemeindefarben durch Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung vom 24. Mai 1971. |
Bürgermeister | seit |
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Engl Johann | 28.07.1850 |
Erlach Franz | 01.01.1852 |
Neubacher Ignaz | 01.01.1853 |
Frey Josef | 01.01.1857 |
Zinner Ernst | 01.01.1861 |
Ram Michael | 21.02.1861 |
Preinesberger Josef | 07.10.1864 |
Noska Franz | 31.07.1867 |
Gallasch Ferdinand Dr | 01.01.1870 |
Steinkogler Franz | 06.10.1873 |
Legende
*1 | geschäftsführend / provisorisch |
*2 | erst provisorisch, dann gewählt |
*3 | gewählt, aber nicht angenommen |
00.00.0000 | Datum unbekannt |
01.01. | genaues Datum unbekannt |
(....) | Wiederwahl |
Name | Gründung |
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Vb k.k. Unterbeamten alpinen Salinen Ebensee | 29.12.1911 |
Geselligkeitsklub Heizhausbedienstete Ebensee | 01.07.1902 |
Name | Gründung |
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Vb Arb.schaft chem. Ind. Ö (OGr) Ebensee (2) | 01.01.1917 |
Vb christl. Berg- u. Salinenarb. Ö Ebensee | 26.11.1912 |
Arb.gesangsV Kohlröserl Ebensee | 13.08.1912 |
Vb christl. Metallarb. Ö (OGr) Ebensee | 10.01.1912 |
Vb christl. Arb. Papier ... Ind. (OGr) Ebensee | 18.03.1911 |
UV Berg- u.Hüttenarb. Salinenverwaltung Ebensee | 10.03.1911 |
Vereinigung christl. Arb.Organisationen(OGr)Ebensee | 01.03.1911 |
Vb Arb.RadfahrerV Ö (OGr) Ebensee | 19.08.1910 |
Maschinistenbund Ö (OGr) Ebensee | 01.08.1910 |
Vb christl. Bergarb. Ö (OGr) Ebensee | 13.06.1910 |
Name | Gründung |
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VolksbildungsV oö (OGr) Ebensee | 10.04.1907 |
HochschulV Sbg (OGr) Ebensee | 21.12.1905 |
Name | Gründung |
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FF Roith | 01.01.1912 |
FF Rindbach | 28.03.1907 |
FF Langwies | 10.10.1902 |
FF Ebensee | 31.05.1887 |
BTF Solvay Werke Ebensee | 01.01.1887 |
Name | Gründung |
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Naturfreunde (OGr) Ebensee | 03.04.1909 |
KaninchenzüchterV 1. oö (Sek) Ebensee | 24.03.1906 |
Bergsteigerbund Ebensee | 26.03.1903 |
KZ Ebensee, auch Außenkommando Zement genannt
Ort: Rindbach, MG Ebensee
Errichtung: 18.11.1943 als Außenkommando des KZ Mauthausen
Auflösung: 6.5.1945, Befreiung durch US-Truppen
Höchststand an Häftlingen: 18.437
Opfer: Anzahl unbekannt
Zweck des Lagers: Vortrieb von Stollen; Bau von Anlagen für Raketenrüstung, später Kleinraffinerie
Kurzgeschichte: Das Nebenlager Ebensee wurde im Herbst 1943 errichtet; damit war es das erste große Vorhaben im Bereiche des KZ Mauthausen zur Verlagerung von Rüstungsproduktion in Anlagen unter Tage. Ursprünglich wurde hier die Fertigung von Raketen in Aussicht genommen, errichtet wurde aber in den in den Berg vorgetriebenen Stollen (Gesamtlänge rund 10 km bei unterschiedlichen Querschnitten) eine Kleinraffinerie zur Herstellung von Vergasertreibstoffen. Das KZ Ebensee bestand vom 18. November 1943 bis 6. Mai 1945 (es wurde als letztes der Konzentrationslager des ehemaligen Großdeutschen Reichs befreit), der höchste erreichte Häftlingsstand betrug 18.437 Personen, die monatliche Todesquote überschritt wiederholt 10% des Häftlingsstandes.
Quelle: Haftstättenverzeichnis, KZ Mauthausen, S. 173
Literatur: Marálek, Mauthausen, S. 73; Freund, Arbeitslager Zement; Kendler, KZ Ebensee und die erste Zeit der amerikanischen Besatzung
KZ-Friedhof Ebensee und Gedenkstollen
Ort: KZ-Friedhof und Gedenkstollen, Rindbach, MG Ebensee
Art der Gedenkstätte: KZ-Friedhof, Bestattungen in Einzel- und Massengräbern; Gedenkstollen
Opfer: Etwa 4.000 Opfer des KZ Ebensee
Betreuung des KZ-Friedhofs: Bundesministerium für Inneres, Abt. III/4, Herrengasse 7,A-1014 Wien, (Tel. ++43 1 53126-0)
Betreuung des Gedenkstollens: KZ-Gedenkstätte / Zeitgeschichte Museum Ebensee, Kirchengasse 5, A-4802 Ebensee (Tel. ++43 6133 5601); der Verein bietet Führungen mit Zeitzeugen im Gedenkstollen (nach Anmeldung)
Öffnungszeiten des Gedenkstollens: Mai, Juni: Samstag, Sonntag; Juli, August, September täglich außer Montag und Dienstag; geöffnet jeweils 10.00 - 12.00 und 14.00 - 18.00 Uhr
Termine: Befreiungsfeier jeweils am 2. Sonntag im Mai
Anreise: Individualverkehr: B145 Ebensee Richtung Bad Ischl, Ausfahrt Rindbach, Beschilderung zum KZ-Friedhof; öffentlicher Verkehr: Buslinie Ebensee-Bad Ischl, Haltestelle Rindbach, Fußmarsch zu KZ-Friedhof etwa 15 min. Ab Parkplatz KZ-Friedhof Fußweg zum Gedenkstollen (einschließlich sogenannter Löwengang), Gehzeit etwa 5 min (Beschilderung folgen)
Kurzgeschichte: Bei der Befreiung des KZ Ebensee fanden die US-Truppen annähernd 1.000 Leichen auf dem Lagergelände vor. Für die Bestattung dieser Toten wählte man ein in etwa 2 km Entfernung vom Lagergelände nahe der Ischler Straße gelegenes Grundstück aus. Der dort errichtete KZ-Friedhof wurde am 2. Juni 1946 eingeweiht. Tausende kranke Häftlinge brachten die US-Truppen in der näheren Umgebung von Ebensee unter, meist in eigenen Reservelazaretten oder in örtlichen Krankenanstalten. Die dort in der Folge verstorbenen Opfer wurden auf örtlichen Friedhöfen bestattet (darunter Bad Ischl und andere).
In den Jahren nach 1946 entstand auf dem ehemaligen KZ-Gelände eine Wohnsiedlung. Zu dieser Zeit entdeckte man auf dem ehemaligen Lagergelände etwa 3.000 weitere KZ-Opfer, die dort noch in der Zeit der NS-Gewaltherrschaft verscharrt worden waren. Frau Hilda Lepetit aus Mailand veranlasste die Errichtung eines Denkmals auf jenem Massengrab, in dem ihr Mann vermutet wurde. Dieses Denkmal wurde am 4. Mai 1948 eingeweiht. Der Bau des Lepetit-Denkmals gab Anlass, den KZ-Friedhof an der Ischler-Straße aufzulösen. Die dort ruhenden 841 Opfer wurden im April 1952 in die heute bestehende KZ-Gedenkstätte übertragen. Ferner wurden auf anderen Friedhöfen liegende KZ-Opfer auf den neu angelegten Opferfriedhof umgebettet. Insgesamt sind in dieser Gedenkstätte etwa 4.000 Opfer des KZ Ebensee in Einzel- und Massengräbern zur letzten Ruhe gebettet.
Zur Zeit bestehen in der Gedenkstätte Ebensee Denkmäler zu Ehren der Opfer des KZ Ebensee aus Luxemburg, der Ukraine, Polen, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien, Spanien, Rußland, der Tschechoslowakei und Jugoslawien (die beiden letzteren errichtet vor Auflösung der früheren Staaten) sowie aller jüdischen Opfer. Eine am Eingang des Friedhofs angebrachte Steintafel erinnert an die Befreiung durch US-Truppen. Vom früheren KZ Ebensee ist nur noch das Eingangstor erhalten, an dem die Gemeinde Ebensee 1985 eine Erinnerungstafel anbringen ließ. Im Jahre 1990 wurde ein Teil der seinerzeit in den Berg vorgetriebenen Stollen vom Verein KZ-Gedenkstätte / Zeitgeschichte Museum Ebensee für die Errichtung einer Dauerausstellung angemietet; 1996 konnte die mit finanzieller Hilfe des Bundesministeriums für Inneres errichtete Ausstellung der Öffentlichkeit übergeben werden. 1994 errichtete der Verein auf dem Gelände des KZ-Friedhofs Informationstafeln mit einer Kurzgeschichte und Plänen des ehemaligen KZ Ebensee.
Quellen: OÖLA, Bestand ZVM/Präsidium, Schachtel 4, Faszikel 926/55, ZVM, 6.10.51, an sowjetisches Besatzungselement, Umbettungen von 33 KZ-Opfern aus St. Wolfgang nach Ebensee; ebenda, Faszikel 967/55, Bundeskanzleramt, 14.7.47, an KZ-Verband Linz, Vorsprache franz. Opferverband bzgl. Instandhaltung Friedhöfe in Mauthausen und Errichtung von Mahnmalen in Ebensee, Gusen, Melk; ebenda, Schachtel 4, Faszikel 967/55, französisches Besatzungselement, Hochkommissar, 9.1.50, an BK Figl betr. Umbettungen französischer KZ-Opfer in Österreich; Bestand oö. LR/Präsidium 1948ff., Präsidium Schachtel 22, Faszikel Präs. 19.115/1953, KZ-Friedhof Ebensee, hier u.a. LH Gleißner, Zl. Ges-134/13-1950, 12.9.50, an Oberst Clave (Chef der Division der Versetzten Personen und des Suchdienstes in Österreich); Identifizierung; ebenda, Schachtel 5, Faszikel 1948/1949, Namenlisten aus 1./2. Weltkrieg, Umbettungen Sowjets, ÖSKOÖ, 10.5.1949, an Amt oö LR, betr. Umbettung Ebensee, von KZ- Friedhof, Ortsfriedhof und freiem Gelände nach Linz-Süd, Mai 1949; ebenda, ÖSKOÖ, 19.8.1948, Aufstellung der in OÖ beerdigten Angehörigen der UdSSR; ferner Archiv BM für Inneres, Abt. III/4, 7500IV/4/91, Gefangenenlager Ebensee, siehe hier u. a. BH Gmunden, 5.8.80, an MG Ebensee, Totenliste KZ-Ebensee; 7500/1-IV/4/90, Exhumierung, Überführung Isac Liebermann nach Israel; 7501IV/4/77, Kriegsgräberfürsorge OÖ, Zusammenbettungen von Kriegstoten, Kriegsgräber
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