| Gemeindewappen: In Silber oben nebeneinander zwei freischwebende Schildchen, im rechten in Schwarz ein goldener, rot bekrönter und gewaffneter, aufgerichteter Löwe, das linke von Silber und Blau schrägrechts gerautet; unten zwei grüne, doppelt verschlungene Zweige, der rechte mit Lindenblättern, der linke mit Dolden besetzt.
Gemeindefarben: Grün-Weiß detaillierte Beschreibung des Wappens Der nachweislich älteste Siegelabdruck mit dem Wappen der Stadt und der Umschrift + SIGILLVM . CIVITATIS . IN . PRAVNAV befindet sich an einer am 4. Juli 1331 ausgestellten Urkunde. Stilistische Merkmale sprechen für die Entstehungszeit des Typars um 1270/90. - Ein kleines Siegel aus derselben Zeit (erstmals mit 1. November 1342 zu belegen) und mit der gleichen Umschrift wie das erste zeigt oben in der Mitte nur den bayerischen Rautenschild, während der übrige Raum durch zwei ineinander verschlungene Zweige gefüllt wird. Diese Zeichnung zeigen auch die "Braunauer Pfennige", die Herzog Ludwig IX. 1450/55 hier prägen ließ; die Landshuter Münzordnung von 1406 legte u. a. fest, daß "... das selb gelt ... sol geprägt werden in yeder Stat mit derselben Stat Zaichen auf ainer Seiten ... kundlich". Seit Juni 2003 Stadtgemeinde
Nach dem Erwerb des Innviertels durch Österreich 1779 wurde - wie auch in den anderen landesfürstlichen Städten - der Doppeladler als Hoheitszeichen der kaiserlichen Verwaltung zum Siegelbild der Stadt; der vom Erzherzogshut gekrönte (rot-weiß-rote) Brustschild zeigte als spezielles Stadtsymbol einen Blätterstrauch im Querbalken. Erster Nachweis des Siegels D : K : K : LANDESFIIRST : FESTUNGS . STAT . PRAUNAU auf einem Eheakt vom 8. November 1790. - Mit Datum vom 14. Oktober 1816 erhielt Braunau von Kaiser Franz I. ein neues Wappen: Halbgespalten und geteilt; oben vorne in Rot ein silberner Balken, darin die Initialen F. I., hinten in Grün ein goldener, aufgerichteter Greif; unten in Silber die grünen verschlungenen Blätter. Bereits im Jahre 1938 ersuchte der Bürgermeister von Braunau die oö. Landeshauptmannschaft, einer Änderung des Stadtwappens (d. h. Rückkehr zur alten bayerischen Form) zuzustimmen. Eine Erledigung dieses Ansuchens ist nicht bekannt. In ihrer Sitzung vom 18. Juli 1960 hat die oö. Landesregierung beschlossen, gegen die Führung des neuerlich von der Stadtgemeinde angestrebten, bis 1779 gebrauchten Wappens, keine Einwendungen zu erheben sowie die "Stadtfarben" zu bestimmen. - Entwurf des Wappens: Martin Stachl, Braunau am Inn. Die beiden Wappenschildchen sprechen für den Gründer der Stadt, Herzog Heinrich XIII., in dessen Reitersiegel von 1259 die bayerischen "Wecken" am Armschild sowie der pfälzische Wappenlöwe auf der Pferdedecke zu sehen sind. - Der gekrönte Löwe im schwarzen Schild ist das Wappentier der Pfalzgrafschaft bei Rhein. Bereits 1229 führte Herzog Otto II. von Bayern als Erbe nach seinem Schwiegervater, dem Pfalzgrafen Heinrich dem Langen, einen Löwen als Schildbild. Farbige Wiedergabe des Banners "Pfallenz vom Rin" in der um 1335/45 entstandenen Zürcher Wappenrolle. - Das dekorative Heroldsbild der weiß-blauen Rauten gilt als markantes Wahrzeichen für Bayern. Schon 1204 bis 1239 nachweisbar führten die Grafen Berthold und Albert von Bogen als Schild- und Bannerbild die schrägliegenden Rauten, die dann die Wittelsbacher als Erben des reichen Bogener Besitzes nach 1242 übernahmen. Bereits das durch Abdrücke seit 1247 bekannte erste Wappensiegel Ludwigs II. von Bayern zeigt einen großen Rautenschild als Siegelbild. |